Wenn im Herbst die Nüsse reif sind beginnt die Zeit des süßen Gebäcks. Aus einem Nuss-Mürbeteig, wie er in Linzer Torte verwendet wird, lassen sich perfekt kleine Schnitten herstellen. Statt mit der traditionell verwendeten roten Johannisbeeren-Konfitüre kommt bei der Wildpflanzen-Variante zum Beispiel Hagebutten-Mus zum Einsatz.
Eigentlich handelt es sich bei „Linzer Torte“ eher um einen Kuchen. Er besteht aus einem Mürbteigboden und wird durch den Fruchtaufstrich saftig und frisch, gleichzeitig ist er – ähnlich wie Plätzchen, relativ lange haltbar. Als kleine Schnitten kann man die Leckerei besonders gut transportieren und aufbewahren. Kuchen in der Art wie die „Linzer Torte“ waren deshalb schon in der Antike bekannt. Wenn das fertige Gebäck ein paar Tage durchziehen kann, wird es noch besser.
Das Hagebutten-Mus gibt den Linzer Schnitten Säure und Fruchtgeschmack. Um Hagebutten-Mus selbst zu machen, müssen die Hagebutten gekocht und passiert werden. Wie das geht ist im Beitrag Hagebutten-Ketchup beschrieben. Für einen süßen Brotaufstrich werden die passierten Hagebutten mit der gleichen Menge Zucker aufgekocht und noch heiß in sterilisierte Gläser abgefüllt. Falls die Hagebutten-Saison bereits vorbei ist oder die Vorräte aufgebraucht sind, gibt im Handel aber auch gutes Hagebutten-Mus oder Hagebutten-Konfitüre zu kaufen.
Linzer Schnitten mit Hagebutten-Mus
Zutaten für 1 Blech:
Für den Nuss-Mürbeteig:
500 g Mehl
2 TL Backpulver
150 g Walnüsse oder Haselnüsse (oder gemischt), gemahlen
200 g Zucker, braun, fein (Demerara)
1/8 TL Gewürznelken oder Nelkenwurz-Wurzel, gemahlen
1/4 TL Zimtrinde, gemahlen
375 g Butter, zimmerwarm
Für die Füllung:
350 g Hagebutten-Mus (ersatzweise Hagebutten-Konfitüre)
Zubereitung:
Die trockenen Zutaten für den Teig in eine Schüssel geben und gut mischen. Die Butter in kleine Stücke schneiden und zu der Mehl-Mischung geben. Mit den Finger die Butter mit den übrigen Zutaten verreiben, bis ein glatter Mürbteig entsteht. Den Teig zu einer Kugel formen und zugedeckt im Kühlschrank ca. für eine 1 Stunde ruhen lassen.
Anschließend den Teig durchkneten. 2/3 des Teiges auf einer bemehlten Unterlage zu einer rechteckigen Platte ausrollen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen und den ausgerollten Teig darauf legen. Den Boden mit dem Hagebutten-Mus gleichmäßig bestreichen.
Das restliche Drittel des Teiges dünn ausrollen und mit dem Teigrädchen in ca. 1 cm breite Streifen schneiden. Die Streifen gitterförmig auf den Wildfrucht-Aufstrich legen.
Die Linzer Schnitten im vorgeheizten Backofen bei 175°C ca. 25 min backen. Abkühlen lassen und dann in gleichmäßige Rechtecke schneiden.
Wenn die Linzer Schnitten vollständig abgekühlt sind, werden sie am besten in einer Plätzchen-Dose aufbewahrt. Bei relativ kühler Lagerung (Keller) sind sie bis zu vier Wochen haltbar.
Statt Hagebutten-Mus passen auch andere säuerlich-fruchtigen Aufstriche wie zum Beispiel Schlehen-, Holunderbeeren- oder Quitten-Mus.
Wichtiger Hinweis: Wildpflanzen und andere Pflanzen dürfen nur als Lebensmittel verwendet werden, wenn sie 100%ig sicher bestimmt werden können! Für die sichere Erkennung unbedingt zuverlässige Bestimmungsbücher zu Rate ziehen und an Wildpflanzen-Führungen und -Schulungen teilnehmen. Die Verwechslung mit giftigen Doppelgängern muss ausgeschlossen werden können!
Auch für die äußerliche Anwendung von Wildpflanzen ist eine absolut sichere Bestimmung Voraussetzung. Selbst für Dekorationszwecke, insbesondere für Tischdekoration sollten nur ungiftige Wildpflanzen verwendet werden.
Außerdem unbedingt die Vorschriften zum Naturschutz beachten und nur nachhaltig sammeln! Unter Schutz stehende Wildpflanzen dürfen nicht gesammelt werden!
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