Dänisches Apfel-Hagebutten-Dessert

Auf dänisch wird es eigentlich „Kuchen“ genannt und ist ein wunderbarer Kompromiss zwischen einem Apfelkuchen und einem schnellen Dessert. Die Hagebutten gehören ursprünglich nicht dazu, sind aber sowohl farblich als auch wegen ihrer Inhaltsstoffe eine Bereicherung dieses ohnehin vergleichsweise gesunden Desserts.

So beliebt wie der „Aeblekage“ in Dänemark ist, so viele Varianten dieses leckeren Desserts gibt es verständlicherweise auch. Das Wesentliche ist jedoch immer ein Apfelkompott, das abwechselnd mit einer knusprigen Schicht in Gläsern angerichtet  wird. Am einfachsten und schnellsten geht es mit fertigem Apfelkompott oder -mus aus dem Glas und in einer in Dänemark erhältlichen, fertigen Chrunch-Mischung. Diese kann z.B. aus Semmel- oder Brotbröseln, Mandeln, Haselnüssen oder Haferflocken bestehen. Eine gehörige Menge Zucker und ggf. auch künstlicher Aromastoffe ist dann allerdings auch immer enthalten.

Wer das Dessert selbst aus frischen Zutaten zubereitet, hat nicht nur die Zucker-Menge, sondern auch die Qualität der Zutaten selbst in der Hand. Aromatische Äpfel mit einer ausgewogenen Säure ergeben auch mit wenig Zucker ein prima Kompott. Nimmt man für die Knusper-Schicht eine Basis aus Haferflocken und ein paar gemahlenen Mandeln, erhält das Dessert auch noch eine weitere gesunde Komponente. Die Haferflocken und Mandeln werden in der Pfanne mit sehr wenig Zucker leicht geröstet und werden dadurch aromatisch und knusprig.

Ergänzt man das Dessert dann noch um Hagebutten, bekommt es nicht nur eine lebhaftere Farbe und einen interessanteren Geschmack, sondern auch eine kleine Extraportion Vitamin C und weitere Inhaltsstoffe wie z.B. das Carotinoid Lycopin.

Die Früchte der Rose gibt es in vielen verschiedenen Formen und Farben, so wie sich auch die Blüten je nach Sorte stark voneinander  unterscheiden. Grundsätzlich sind sie alle essbar, aber sie eigenen sich nicht gleichermaßen zum Verzehr, da manche nur sehr wenig Fruchtfleisch haben oder sehr schnell matschig werden. Erntet man Hagebutten selbst, sollte man aber in jedem Fall immer darauf achten, dass sie nicht mit Pestiziden u.ä. behandelt wurden.

Am häufigsten werden die Früchte der Hundsrose (Rosa canina) für Tee und Konfitüren verwendet. Es ist zugegebenermaßen etwas mühsam, die kleinen Kerne aus dem Fruchtfleisch zu kratzen, aber für eine kleine Menge auf jeden Fall machbar. Bei größeren Mengen wie z.B. für die Zubereitung von Hagebutten-Mus  oder Hagebutten-Ketchup, können die Früchte auch ganz gekocht und dann durch ein Sieb passiert werden, um das Fruchtfleisch von den Kernen zu trennen. Wem der Aufwand zum Entkernen der frischen Hagebutten in diesem Rezept zu groß ist, kann wahlweise auch auf getrocknete Hagebuttenschalen oder fertiges Hagebutten-Mus bzw. Hagebutten-Marmelade oder -Konfitüre zurückgreifen.

Dänisches Apfel-Hagebutten-Dessert

Zutaten für 4 Portionen

ca. 800g aromatische, rote Äpfel
1 EL Zucker (weglassen, wenn Hagebutten-Marmelade oder -Konfitüre verwendet wird)
1 Handvoll frische Hagebutten von der Hundsrose (alterntiv 1-2 EL getrocknete Hagebutten-Schalen oder 3 EL Hagebutten-Marmelade oder -Konfitüre)

150g feine Haferflocken
50g Mandeln, gehackt
40g Butter oder pflanzliche Alternative
1-2 EL (brauner) Zucker

Nach Belieben:
Ceylon-Zimt, gemahlen
Kardamom, gemahlen
Schlagsahne

Zubereitung

Die Äpfel waschen, vierteln, entkernen und in kleine Würfel schneiden. In einem Topf den Boden mit wenig Wasser bedecken, das Wasser zum Kochen bringen und die Apfelwürfel hineingeben. Den Zucker und die frischen oder ggf. die getrockneten Hagebuttenschalen dazu geben. Den Topf mit einem Deckel verschließen und die Äpfel bei geringer Hitze dünsten, bis sie weich, aber nicht komplett verkocht sind.

In der Zwischenzeit in einer (beschichteten) Pfanne die Butter schmelzen und die Haferflocken darin wenden. Den Zucker darüberstreuen und die Haferflocken bei geringer Hitze und unter ständigem Wenden leicht anrösten. Wenn die Haferflocken beginnen Farbe anzunehmen, die gehackten Mandeln und nach Belieben auch etwas Zimt und Kardamom dazugeben.

Wenn die Haferflocken-Mandel-Mischung aromatisch duftet und knusprig gebräunt ist, vom Herd nehmen und abkühlen lassen.

Das Apfel-Kompott leicht abkühlen lassen, ggf. die Hagebutten-Marmelade oder -Konfitüre dazugeben und kurz verrühren.

In große Gläser zuerst eine kleine Schicht des Apfel-Hagebutten-Kompott geben, dann eine Schicht der Haferflocken-Mischung. Die Schichten je nach Größe der Gläser mehrmals wiederholen und mit einer Schicht Haferflocken abschließen.

Überlicherweise wird das Dessert noch mit einem Klecks Schlagsahne gekrönt, es schmeckt aber auch ohne herrlich nach Herbst. Eine Prise Zimt macht es auch wintertauglich. Am besten möglichst schnell servieren, da sonst die Haferflocken aufweichen.

Wichtiger Hinweis: Wildpflanzen und andere Pflanzen dürfen nur als Lebensmittel verwendet werden, wenn sie 100%ig sicher bestimmt werden können! Für die sichere Erkennung unbedingt zuverlässige Bestimmungsbücher zu Rate ziehen und an Wildpflanzen-Führungen und -Schulungen teilnehmen. Die Verwechslung mit giftigen Doppelgängern muss ausgeschlossen werden können!

Auch für die äußerliche Anwendung von Wildpflanzen ist eine absolut sichere Bestimmung Voraussetzung. Selbst für Dekorationszwecke, insbesondere für Tischdekoration sollten nur ungiftige Wildpflanzen verwendet werden.

Außerdem unbedingt die Vorschriften zum Naturschutz beachten und nur nachhaltig sammeln! Unter Schutz stehende Wildpflanzen dürfen nicht gesammelt werden!

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