Ähnlich wie bei den kulinarischen Möglichkeiten, ist der Kreativität in unserer Zeit kaum eine Grenze gesetzt. Es gibt eine unendliche Vielzahl an Materialien und Techniken, die uns zur Verfügung stehen, wenn wir uns kreativ betätigen wollen. Aber wir müssen noch nicht einmal selbst tätig werden, um uns mit Kreativem zu umgeben. Es gibt fast alles fertig zu kaufen, oft zu erstaunlich günstigen Preisen – meist allerdings als Massenware unter nicht gerade optimalen Bedingungen in anderen Regionen der Erde hergestellt.
Natürlich darf man die Zeit, die man für selbst gemachte Dinge verwendet, nicht in Geld berechnen. Aber das Gefühl, das man erhält, wenn man etwas mit eigenen Händen erschaffen hat, ist Gold wert.
Dafür muss man noch nicht einmal komplizierte Dinge schaffen, denn auch – oder gerade – die ganz einfachen können dieses Glücksgefühl bewirken. Deshalb geht es hier vor allem um simple Dinge aus Materialen, die wir in der Natur finden. Sie kosten oft nur einen Spaziergang durch die Wiesen oder Wälder und ein paar Zutaten, die man meist sogar im Haushalt findet.
Diese kleinen Kunstwerke sind oft mehr oder weniger schnell vergänglich. Ein Kranz aus frischen Blumen hält nur ein paar Tage, einer aus getrockneten vielleicht ein paar Monate. Aber dafür machen sie dann auch immer wieder Platz für Neues. Sie lassen sich nicht nur ziemlich klimaneutral herstellen, sondern auch entsorgen – zum Beispiel auf dem Kompost oder in der Biotonne.
Neben diesen einfachen, kreativen Dingen sollen aber auch die alten Handwerkstechniken Beachtung finden und bewahrt werden. Viele dieser Techniken sind heute nahezu in Vergessenheit geraten. Früher gehörten sie dagegen meist zum Alltags-Wissen. Ein gutes Beispiel ist das Spinnen. Jede Kultur dieser Erde hat ähnliche, meist simple Techniken entwickelt, um aus tierischen oder pflanzlichen Fasern einen stabilen Faden zu spinnen, der dann beispielsweise zu gewebten Stoffen weiter verarbeitet wurde. In Zeiten, in denen es keine Kleidung von der Stange zu kaufen gab, eine ganz wesentliche Fähigkeit, um sich auch abseits der Feuerstelle vor Kälte zu schützen. Unsere Vorfahren waren dabei ausgesprochen erfinderisch, um aus den in ihrem Umfeld verfügbaren Materialen etwas Nützliches zu machen. Das fasziniert mich.
Deshalb geht es hier sowohl um die Bewahrung der alten Handwerkstechniken als auch um Ideen für kleine Kunstwerke, die ganz oder überwiegend aus Naturmaterialien wie z.B. Fasern, Blüten, Gräsern, Zweigen, Holz, Ton und Stein bestehen. Sie lassen sich grob aufteilen in
Kreatives aus pflanzlichen und tierischen Fasern (z.B. Leinen, Brennnessel, Sisal, Schaf- oder Alpaka-Wolle)
Kreatives aus andere Naturmaterialien
Aber auch die Idee des Upcyclings soll hier einen Raum bekommen. Zwar handelt es sich um einen modernen Begriff, aber das Prinzip haben unsere Vorfahren auch ohne ein eigens dafür geschaffenes Wort viel besser verstanden als wir Konsum-Menschen. Es geht darum, möglichst alles zu verwerten und auch für Reste oder nicht mehr brauchbare Sachen einer neuen Verwendung zu finden. Auf diese Weise lässt sich Abfall vermeiden und sogar in etwas Höherwertiges verwandeln.
Viel Spaß beim Werkeln!
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