Leckeres

Was lecker ist – davon hat bekanntlich jeder Mensch eine andere Vorstellung. Seine kulturelle Prägung und seine persönlichen Vorlieben spielen dabei eine große Rolle. Lecker ist also relativ. Was ist aber auf diesem Blog damit gemeint?

In diesem Blog spielt vor allem die Vielfalt an heimischen Wildpflanzen eine wichtige Rolle. Sie wachsen oft vor unserer Haustür, werden aber meist nur als lästiges Unkraut wahrgenommen – sofern sie überhaupt wahrgenommen werden. Dabei besitzen viele von ihnen ein großes Potenzial an Nutzungsmöglichkeiten – nicht nur als Nahrungs- und Heilmittel, sondern auch als kulinarische Delikatesse. Vieles von dem, was früher der einfachen Bevölkerung zum Überleben diente, ist heute in der gehobenen Gastronomie und sogar in den Sterneküchen der Welt wieder en vogue. Die heimischen Wildpflanzen besitzen nicht nur viele Inhaltsstoffe, die sie im Gegensatz zu industriell hergestellten Massenwaren wertvoll machen, sondern sie bringen auch Geschmacksvariationen abseits des standardisierten Einheitsbreis mit sich.

Damit die Wildpflanzen in der Küche nicht den Gourmet-Tempeln vorbehalten bleiben, gibt es hier einfach umsetzbarere Rezepte, die sich in jeder Küche zubereiten lassen.

Aber auch traditionelle Gerichte spielen auf diesen Seiten eine Rolle. Damit sind Rezepte gemeint, die in unseren Breitengraden für eine bestimmte Region typisch sind. Sie sind oft mit einem Fest oder einem geschichtlichen Hintergrund verbunden – oder schlicht und einfach mit den Lebensmitteln, die früher saisonal und regional verfügbar waren. Und damit ist nicht nur die Bewahrung unserer Ess-Kultur Thema dieses Blogs, sondern auch der ganz aktuelle Trend zu einer Ernährung, die sich an den saisonal und regional verfügbaren Lebensmitteln orientiert, anstatt diese aus allen Ecken der Welt – und unter oft fragwürdigen Bedingungen produziert und transportiert – zu importieren. Im Sinne einer nachhaltigen und verantwortungsvollen Ernährung sind die meisten Rezepte konsequenterweise vegetarisch oder vegan,

Das Besondere an den Wildpflanzen ist dabei auch, dass sie gerade NICHT jederzeit und überall einfach nur abgegriffen werden können. Insbesondere die Wildfrüchte, aber auch manche Wildkräuter, habe nur eine kurze Saison. Dann heißt es ernten, sammeln und am besten direkt genießen – so wie zum Beispiel auch Spargel und Erdbeeren bekanntlich dann am besten schmecken, denn sie bei uns Saison haben. Wenn die Saison vorbei ist, kann man sich auf das nächste Highlight freuen. Und außerdem auf die nächste Saison im nächsten Jahr…

Ich persönlich koche leidenschaftlich gerne und – um ehrlich zu sein – auch nicht immer nur saisonal und regional. Ich liebe die mediterrane und die orientalische Küche und wage mich auch sehr viele andere internationale Küchen heran. Den Blick über den Tellerrand möchte ich auch nicht missen, denn auch Gerichte aus anderen Ländern erzählen viel über deren Ess-Kultur und ihre jeweils für die Region typischen Zutaten. Aber manchmal habe ich den Eindruck, dass Pizza, Burrito, Burger, Fried Noodles, Sushi und Co. mehr Wertschätzung erfahren als unsere heimische Küche.

Dabei ist diese eben gar nicht so langweilig wie es einen der Besuch so mancher einer gutbürgerlichen Gaststätte vermuten lässt. Und richtig spannend wird es vor allem dann, wenn man in Experimenten der Cross-Over-Küche Gerichte aus anderen Ländern mit heimischen Zutaten zubereitet.

Also – ein breites Feld, das hier nach und nach mit Leben gefüllt wird. Um ein wenig Struktur in die Rezepte zu bringen, sind sie grob unterteilt in „Leckeres aus Wildpflanzen“ und „Traditionelle Gerichte“ – manches Rezept fällt aber auch in beide Kategorien gleichzeitig.

Zu den in den Rezepten verwendeten Wildpflanzen soll nach und nach ein Glossar mit Hintergrundinformationen entstehen.

Viel Spaß beim Nachkochen und guten Appetit!

%d Bloggern gefällt das: