Möhren-Rote Bete-Salat mit Scharbockskraut

Noch bevor die Bäume ihre Blätter entfalten, bedeckt das Scharbockskraut mit seinen grünen Polstern das karge Braun der Erde. Scharbock ist eine alte Bezeichnung für Skorbut, eine Vitaminmangelkrankheit. Früher wurde der Mangel an Vitaminen oft durch zu wenig frisches Gemüse und Obst verursacht und trat vor allem am Ende des Winters auf.

Zwar ist Vitaminmangel in der zivilisierten Welt heutzutage nur noch selten ein Problem, aber ein paar zusätzliche Vitamine wecken die Lebensgeister und stärken das Immunsystem.

Scharbockskraut (Ranunculus ficaria) enthält sehr viel Vitamin C; Möhren und Rote Beten sind reich an Carotin, einigen B-Vitaminen sowie Vitamin C und E, Eisen und einigen anderen Mineralstoffen. Sonnenblumenkerne enthalten ebenfalls viel Vitamin B1, was die Nerven stärken und die Stimmung aufhellen kann.

Bevor das Scharbockskraut auf den Teller gelangt, muss es aber sicher bestimmt und eine Regel beachtet werden. Scharbockskraut gehört nämlich zu den Hahnenfußgewächsen, die alle giftig sind. Das Scharbockskraut ist die einzige essbare Pflanze dieser Familie. Allerdings sollte auch sie nur vor der Blüte verzehrt werden, weil sich mit der Blüte die Menge an giftigem Protoanemonin drastisch erhöht.

Da man sich beim Ernten also nicht an den Blüten orientieren kann, muss man das Scharbockskraut anhand der Blätter und charakteristischen Wurzelknöllchen (siehe oben) identifizieren. Die Blätter haben Ähnlichkeit mit kleinen herzförmigen Seerosen-Blättern und sie haben meist ein paar dunkle Flecken entlang der Mittelachse.

Der Geschmack von Scharbockskraut ist säuerlich-scharf. Falls bei der Bestimmung Unsicherheiten bestehen, wird vom Verzehr unbedingt abgeraten!

Ist die Bestimmung aber eindeutig, lässt es sich vielseitig in der Küche verwenden. Nicht nur als Salat, sondern zum Beispiel auch als Kräuterfrischkäse oder in grünen Soßen wie Frankfurter Grüne Soße oder Salsa verde aus Wildkräutern.

Möhren-Rote Bete-Salat mit Scharbockskraut

Zutaten für 4 Portionen:

300g        Möhren, roh
200g        Rote Bete, roh
2 Hv         Scharbockskraut-Blätter
1                Bio-Orange; Saft und etwas abgeriebene Zitronenschale
4 EL         Sonnenblumenöl, kaltgepresst
2 EL         Balsamico-Essig, hell
1 TL         Honig, flüssig (oder veganer Sirup)
                  Salz (am besten Kräutersalz)
                  Pfeffer, frisch gemahlen
4 EL         Sonnenblumenkerne

Zubereitung:

Die Möhren und Rote Bete putzen bzw. schälen und mit einer Handreibe oder der Küchenmaschine nicht zu fein reiben.

Von der Bio-Orange etwa 1/4 der Schale in eine kleine Schüssel reiben, den Saft auspressen und dazu geben. Aus Orangensaft, Öl, Honig, Salz und Pfeffer ein Dressing herstellen. Das Dressing über die Möhren- und Rote Bete-Raspeln geben und alles kurz vermengen. Dann ca. 15 min durchziehen lassen.

Die Scharbockskraut-Blätter verlesen, waschen und kurz vor dem Servieren unter den Möhren-Rote Bete-Salat mischen. Die Sonnenblumenkerne können kurz in der Pfanne trocken angeröstet werden oder aber direkt über den Salat gegeben werden.

Statt Scharbockskraut passen auch Gundermann oder Schaumkraut prima. Der Möhren-Rote Bete-Salat schmeckt aber auch ohne Kräuter lecker und kann das ganze Jahr über genossen werden.

Wichtiger Hinweis: Wildpflanzen und andere Pflanzen dürfen nur als Lebensmittel verwendet werden, wenn sie 100%ig sicher bestimmt werden können! Für die sichere Erkennung unbedingt zuverlässige Bestimmungsbücher zu Rate ziehen und an Wildpflanzen-Führungen und -Schulungen teilnehmen. Die Verwechslung mit giftigen Doppelgängern muss ausgeschlossen werden können!

Auch für die äußerliche Anwendung von Wildpflanzen ist eine absolut sichere Bestimmung Voraussetzung. Selbst für Dekorationszwecke, insbesondere für Tischdekoration sollten nur ungiftige Wildpflanzen verwendet werden.

Außerdem unbedingt die Vorschriften zum Naturschutz beachten und nur nachhaltig sammeln! Unter Schutz stehende Wildpflanzen dürfen nicht gesammelt werden!

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