Gratinierte Rosenkohl-Röschen mit Scharbockskraut-Schmand

Rosenkohl ist in Nordeuropa ein beliebtes Wintergemüse. Man kennt ihn vor allem gekocht als Beilagengemüse zu deftigem Essen. Dass in den kleinen Kohl-Röschen noch viel mehr steckt, beweist dieses Rezept. Zusammen mit einem Dip aus Schmand und Scharbockskraut ergibt er ein vollwertiges, aromatisches Gericht.

Rosenkohl (Brassica olerace) stammt, wie andere Kohlsorten auch, vom Wildkohl ab. Im Gegensatz zum Weißkohl, der auf einen kompakten Spross gezüchtet wurde, sind es bei Rosenkohl die Sprossen der Blatt-Achseln, die durch Züchtung vergrößert wurden. Deshalb wird Rosenkohl auch Sprossenkohl oder, die einzelnen Röschen, Kohlsprossen genannt. Da er erstmalig in der Umgebung von Brüssel gezüchtet wurde, wurde er im deutschen Sprachraum als „Brüsseler Kohl“ bekannt und heißt auf Englisch auch heute noch „Brussels Sprouts“. Ein einzelner Rosenkohl-Spross sieht im Querschnitt wie ein großer Weißkohl-Kopf aus.

Bei anderen Gemüsekohl-Sorten wurden aus dem Wildkohl vergrößerte Blütenstände (z.B. Blumenkohl, Brokkoli) gezüchtet oder besonders große Blätter (z.B. Grünkohl).

Rosenkohl enthält, ähnlich wie andere Kohlsorten, viel Vitamin C und außerdem Kalium, Calzium und Magnesium. Roh ist Kohl meist weniger gut verdaulich, er muss entweder mit einem Dressing mariniert oder erhitzt werden. Dadurch wird er weich und bekommt ein volleres Aroma.

Das Scharbockskraut ist einer der ersten Vitaminlieferanten im Garten. Früher wurde es gegen die Vitamin-C-Mangelerkrankung Skorbut (=Scharbock) eingesetzt. Es wächst zeitgleich mit Frühingsboten wie Schneeglöckchen und Krokus. Die Frühblüher sind fast alle giftig und auch das Scharbockskraut kann nur verzehrt werden, so lange es noch nicht blüht, denn mit der Blüte reichert es als Pflanze, die zur Familie der Anemonen gehört, den giftigen Stoff Protoanemonin an. Mehr zur Bestimmung und Verwendung von Scharbockskraut ist im Beitrag Scharbockskraut-Dip und Möhren-Rote Bete-Salat mit Scharbockskraut zu finden.

Gratinierte Rosenkohl-Röschen

Zutaten für 4 Personen (als Hauptgericht)

750 g       Rosenkohl-Röschen
3 Zehen  Knoblauch, frisch
3 EL          Olivenöl
Salz oder Kräutersalz
Schale von 1 Bio-Zitrone
Saft von 1/2 Bio-Zitrone
Pfeffer, frisch gemahlen
50 g           Parmesan, frisch gerieben (nach Belieben)

Zubereitung

Die Rosenkohl-Röschen putzen, indem man den Strunk-Ansatz abschneidet und die äußeren Blätter entfernt. Die Röschen längs halbieren.

Die Knoblauchzehen schälen und pressen. Aus Olivenöl, Knoblauch, Salz, Pfeffer, abgeriebener Zitronenschale und Zitronensaft eine Marinade herstellen. Die halbierten Rosnkohl-Röschen in eine Schüssel geben und mit der Marinade gut vermischen. Dann den Rosenkohl auf ein Backblech geben und gleichmäßig verteilen. Die Schnittflächen der Rosenkohl-Röschen sollten möglichst nach oben zeigen.

Den Rosenkohl im Backofen bei 185°C 15 bis 20 min überbacken, bis er braune Stellen bekommt. Ggf. kurz die Grillfunktion mit einschalten.

Den geriebenen Parmesan über den Rosenkohl streuen und kurz für 2-3 min gratinieren. Für eine vegane Variante den Parmesan-Käse weglassen oder durch geriebene Mandeln ersetzen.

Scharbockskraut-Schmand

Zutaten:

200g        Schmand (alternativ Saure Sahne)
1 Handvoll Scharbockskraut-Blätter (alternativ Kresse, Schnittlauch, Giersch…)
Salz/Kräutersalz

Zubereitung:

Die Scharbockskraut-Blätter waschen und grob hacken. Mit dem Schmand mischen und den Dip mit Salz abschmecken. 

Als vollwertige Mahlzeit den gratinierten Rosenkohl direkt aus dem Ofen mit dem Kräuter-Dip servieren. Auch als Beilage ist diese Zubereitung geeignet, dann wird allerdings nur ca. die Hälfte der Menge benötigt.

Wenn der Parmesan nicht mit gratiniert oder weggelassen wird, kann der Rosenkohl auch kalt als Salat angerichtet werden.

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