Bärlauch-Tomaten-Quiche

Im April ist die beste Zeit für den wilden Knoblauch, den Bärlauch. Er wächst im Wald teilweise auf großen Flächen, aber auch auf dem Markt und sogar im Supermarkt ist er erhältlich. Es gibt unzählige Möglichkeiten, um den frischen Bärlauch mit seinem Knoblauch-Aroma zu genießen. Eine Quiche ist eine meiner liebsten Bärlauch-Zubereitungen.

Bärlauch (Allium ursinum) ist unverkennbar mit dem Knoblauch verwandt und enthält wie dieser Lauchöle und ätherische Öle, aber auch viel Vitamin C, Kalium und Mangan.

Die gesamte Bärlauch-Pflanze hat aufgrund ihrer Inhaltsstoffe antibakterielle Eigenschaften, die z.B. bei Magen- und Darmstörungen hilfreich sind. Außerdem kann Bärlauch, ähnlich wie Knoblauch, u.A. blutdruck- und cholesterinsenkend wirken. Die Lauchöle des Bärlauchs haben – entgegen einer weit verbreiteten Meinung – eine vergleichbare Geruchs-Nachwirkung wie die der Knoblauchzehen. Die Knoblauchsrauke dagegen riecht zwar knoblauchartig, enthält aber vor allem leicht flüchtige Senfölglykoside. Sie wird in der Küche nur kalt verwendet, z.B. in Grüner Soße oder Pistou.

Bei der eigenen Ernte von Bärlauch ist große Sorgfalt erforderlich, um Verwechslungen mit giftigen Doppelgängern wie Maiglöckchen, geflecktem Aronstab oder Herbstzeitlose zu verhindern. Im Gegensatz zu den bekannten Knoblauchknollen werden beim Bärlauch überwiegend die oberirdischen grünen Teile verwendet. Diese Blätter werden einzeln geerntet, je nur ein Blatt pro Pflanze, um sie sicher bestimmen zu können und damit aus der Zwiebel neue Blätter wachsen können. Die Blätter sind lanzettförmig, haben einen glatten Rand und eine glatte Oberfläche, die parallelen Blattadern sind sichtbar.

Die kleinen Zwiebeln des Bärlauch sind zwar auch essbar, eine Ernte der Zwiebeln ist aber nicht empfehlenswert, denn damit würde man den Bärlauch-Bestand gefährden. Umgekehrt kann man aber Knoblauchzehen in die Erde stecken und warten, bis sie keimen. Die schmalen, grünen Blätter des Knoblauchs können dann ähnlich wie Bärlauch oder Schnittlauch in der Küche genutzt werden – für kleinere Mengen eine gut Alternative zum gekauften Bär- oder Schnittlauch.

Bärlauch-Tomaten-Quiche (vegetarisch)

Zutaten für 4 Personen:

Für den Boden: (alternativ ein fertiger Quiche-/Mürbteig)

250g      Dinkelmehl (Typ 1050)
125g      Butter, kalt, in kleine Stücke geschnitten
1/2 TL   Salz
1              Ei
2-3 EL   Milch

Für die Füllung:

100g       Bärlauch
200g      süße Sahne
200g      saure Sahne
4             Eier
200g      geriebener Käse (z.B. Berg- oder Ziegenkäse)
Pfeffer, frisch gemahlen
Kräutersalz
20            Cocktail- oder Datteltomaten

Zubereitung:
Den Backofen auf 200°C vorheizen. Aus den Zutaten für den Teig mit den Fingern einen Mürbteig herstellen. Eine Quiche-Form mit Backpapier auslegen. Den Teig halbieren und eine Hälfte zu einer runden Platte für den Boden ausrollen, die andere Hälfte zu Schlangen rollen und diese für den Rand verwenden. Den Quiche-Boden ca. 20 min vorbacken.

Die Bärlauch-Blätter gut waschen und relativ grob zerkleinern.

In einer Schüssel die saure und die süße Sahne mischen, die Eier, den geriebenen Käse und die geschnittenen Bärlauch-Blätter dazu geben. Alles gut verrühren und mit Pfeffer und Salz abschmecken.

Die Kräuter-Mischung auf den Teig geben. Die Tomaten waschen und halbieren, dann mit der Schnittfläche nach oben auf die Sahne-Mischung legen. Die Quiche im Backofen mindestens 30 min backen bis sie leicht gebräunt und in der Mitte gestockt ist.

Vor dem Servieren möglichst noch 15 min stehen lassen, damit sich die Füllung etwas setzt. Die Quiche schmeckt warm, aber auch lauwarm oder kalt.

Wichtiger Hinweis: Wildpflanzen und andere Pflanzen dürfen nur als Lebensmittel verwendet werden, wenn sie 100%ig sicher bestimmt werden können! Für die sichere Erkennung unbedingt zuverlässige Bestimmungsbücher zu Rate ziehen und an Wildpflanzen-Führungen und -Schulungen teilnehmen. Die Verwechslung mit giftigen Doppelgängern muss ausgeschlossen werden können!

Auch für die äußerliche Anwendung von Wildpflanzen ist eine absolut sichere Bestimmung Voraussetzung. Selbst für Dekorationszwecke, insbesondere für Tischdekoration sollten nur ungiftige Wildpflanzen verwendet werden.

Außerdem unbedingt die Vorschriften zum Naturschutz beachten und nur nachhaltig sammeln! Unter Schutz stehende Wildpflanzen dürfen nicht gesammelt werden!

2 Kommentare zu „Bärlauch-Tomaten-Quiche“

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