Wareniki sind gefüllte Teigtaschen und gelten als ukrainisches Nationalgericht. Oft werden sie auch als russische Maultaschen bezeichnet. Sie können herzhaft oder auch süß gefüllt sein. Die bekannteste Variante ist fleischlos und wird mit gekochten Kartoffeln zubereitet. Zu dieser Füllung passt der frische Geschmack der Vogelmiere besonders gut.
Die Vogelmiere (Stellaria media) wächst bereits im zeitigen Frühjahr, sogar in milden Wintern breitet sie sich – sehr zum Leidwesen von Landwirten und Gärtnern – gerne flächenartig aus. Sie liefert deshalb auch in den Jahrenzeiten, in denen frisches Grün eher rar ist, Vitamine und Mineralstoffe in Hülle und Fülle.
Der Geschmack der Vogelmiere erinnert an jungen Mais, er ist leicht süßlich und frisch. Die Vogelmiere ist bei Vögeln und Hühnern sehr beliebt, aber auch für den Menschen stellt sie eine Bereicherung des Nahrungsangebots aus heimischen Wildpflanzen dar.
Die Pflanze ist zwar klein, sie wird meist nur 15 cm hoch, aber ihre Blätter sind fleischig und knackig. Details zur Bestimmung der Vogelmiere sind im Beitrag Vogelmiere-Crêpe zu finden.
Für die Wareniki werden gekochte Kartoffeln zu einer Art Kartoffelbrei verarbeitet, der mit gebräunten Zwiebeln, fein gehackter Vogelmiere und ein wenig geriebener Muskatnuss abgeschmeckt wird.
Wareniki mit Kartoffel-Vogelmiere-Füllung
Zutaten für ca. 50 Stück:
500g Weizen- oder Dinkelmehl, hell
2 Eier
1/2 TL Salz
100 ml Wasser
250g Kartoffeln
1 Zwiebel, weiß
2 EL Färberdistel-Öl
ca. 50g Vogelmiere
Salz
1 Prise Muskatnuss, frisch gerieben
1 Lorbeerblatt
1 TL Salz
Zubereitung:
Aus Mehl, Eiern, Salz und Wasser einen glatten, festen Teig herstellen. Zu einer runden Kugel formen und den Teig ca. 1 Stunde zugedeckt unter einer Schüssel ruhen lassen.
Die Kartoffeln als Pellkartoffeln weich kochen. Anschließend schälen und durch eine Kartoffelpresse fein zerdrücken
In der Zwischenzeit die Zwiebel schälen und fein würfeln. In einer kleinen Pfanne in Distelöl andünsten, bis sie leicht bräunen. Noch heiß über die Kartoffeln geben und untermischen.
Die Vogelmiere verlesen, waschen und fein hacken. Zusammen mit Salz und Muskat unter die Kartoffelmasse geben und abschmecken.
Den Teig auf Mehl dünn ausrollen und mit einem großen bemehlten Glas Kreise mit einem Durchmesser von 8-10 cm ausstechen. Ca. 1 TL der Kartoffelmasse in die Mitte eines Kreises geben, in der Mitte zusammenklappen und die Ränder mit den Fingern fest zusammendrücken.
Einen großen Topf mit reichlich Wasser mit dem Lorbeerblatt und 1 TL Salz zum Kochen bringen. Die Wareniki vorsichtig hinein gleiten lassen und etwa 5 Minuten bei geringer Hitze gar ziehen lassen. Wenn die Teigtaschen oben schwimmen, mit dem Schaumlöffel aus dem Wasser nehmen und abtropfen lassen.
Traditionell werden die Wareniki mit saurer Sahne, Schmand oder flüssiger Butter serviert. Vogelmiere-Pesto ist ebenfalls eine gute Ergänzung.
Auch mit Vogelmiere gefüllte Crêpes sind eine leckere Alternative.
Wichtiger Hinweis: Wildpflanzen und andere Pflanzen dürfen nur als Lebensmittel verwendet werden, wenn sie 100%ig sicher bestimmt werden können! Für die sichere Erkennung unbedingt zuverlässige Bestimmungsbücher zu Rate ziehen und an Wildpflanzen-Führungen und -Schulungen teilnehmen. Die Verwechslung mit giftigen Doppelgängern muss ausgeschlossen werden können!
Auch für die äußerliche Anwendung von Wildpflanzen ist eine absolut sichere Bestimmung Voraussetzung. Selbst für Dekorationszwecke, insbesondere für Tischdekoration sollten nur ungiftige Wildpflanzen verwendet werden.
Außerdem unbedingt die Vorschriften zum Naturschutz beachten und nur nachhaltig sammeln! Unter Schutz stehende Wildpflanzen dürfen nicht gesammelt werden!
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