Die Vogelmiere ist eines dieser unscheinbaren Kräuter, die fast das ganze Jahr über munter an Wegrändern, auf Brachflächen und sogar in Blumenkästen präsent und doch kaum bekannt sind. Dabei hat es auch diese heimische Wildpflanze in sich.
Bei genauerer Betrachtung ist die Vogelmiere (Stellaria media) nicht nur sehr hübsch, sondern auch vollgepackt mit wertvollen Inhaltsstoffen. Sie ist reich an Vitamin C, A und verschiedenen B-Vitaminen und enthält außer viel Kalium auch weitere Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium Selen und Eisen. Darüber hinaus sind Saponine ein wichtiges Merkmal dieser Wildpflanze. Sie wirken schleimlösend, weshalb die Vogelmiere in der Volksmedizin bei Erkältungskrankheiten als Tee, Umschlag oder Wickel Anwendung findet.
Die Vogelmiere ist sehr anspruchslos und mag besonders lehmigen Boden. Wo sie sich wohlfühlt breitet sie sich gerne teppichartig aus. Um die Vogelmiere zu sicher zu bestimmen, muss man genau hinschauen. Folgende Merkmale sind charakteristisch:
- Winzige sternförmige weiße Blüten, die aus 5 Blütenblättern bestehen. jedes davon ist so tief eingeschnitten, dass es aussieht als wären es 10 Blütenblätter. Deshalb wird die Miere auch Sternmiere genannt.
- An einer Seite des Stiels verläuft eine ganz feine Reihe von Haaren.
- Wenn man einen Stiel auseinander reißt, sieht man im Inneren einen Faden verlaufen.
- Die Blätter sind oval, leicht spitz zulaufend und etwas fleischig.
Aus kulinarischer Sicht ist das Beste an der Vogelmiere allerdings ihr Geschmack: sie schmeckt tatsächlich nach jungem Mais! Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum Vögel und vor allem auch Hühner die Vogelmiere lieben.
Deshalb ist sie nicht nur als Heilmittel interessant, sondern auch als leckeres Lebensmittel – und das fast das ganze Jahr hindurch!
Außer zum Beispiel roh im Salat, als Vogelmiere-Pesto oder Vogelmiere-Füllung für Wareniki oder Vogelmiere-Essig lässt sich die Vogelmiere gut als Wildgemüse-Füllung für Crêpes verwenden.
Dazu wird sie mit dem Crêpe zusammen schonend gedünstet und behält deshalb viele ihrer wertvollen Inhaltsstoffe.
Vogelmiere-Crêpes
Zutaten für 4 gefüllte Crêpes:
250g Mehl (z.B. Dinkelmehl 630 oder 1050)
500 ml Milch (alternativ Wasser)
3 Eier
2 EL neutrales Öl (z.B. Rapskern- oder Distelöl)
Salz
4 Hvoll Vogelmiere-Kraut, verlesen, gewaschen und grob gehackt
200g Bergkäse, gerieben
Butter oder Öl zum Anbraten
Zubereitung:
Milch, Eier, Mehl, Salz und Öl in eine Schüssel geben und mit dem Handmixer zu einem glatten Crêpes-Teig verrühren. Ca. 10 min stehen lassen, dann ggf. noch etwas Flüssigkeit dazu geben, wenn der Teig zu dickflüssig sein sollte.
In einer Pfanne etwas Butter oder Öl erhitzen, dann ein Viertel des Crêpes-Teiges hineingießen und bis zum Rand verteilen. Sofort auf dem noch flüssigen Teig eine Handvoll vorbereiteter Vogelmiere und ein Viertel des geriebenen Käses verteilen. Den Crêpe in der Mitte zusammenklappen und bei moderater Hitze von beiden Seiten goldbraun braten, bis die Vogelmiere glasig und der Käse geschmolzen ist.
Wichtiger Hinweis: Wildpflanzen und andere Pflanzen dürfen nur als Lebensmittel verwendet werden, wenn sie 100%ig sicher bestimmt werden können! Für die sichere Erkennung unbedingt zuverlässige Bestimmungsbücher zu Rate ziehen und an Wildpflanzen-Führungen und -Schulungen teilnehmen. Die Verwechslung mit giftigen Doppelgängern muss ausgeschlossen werden können!
Auch für die äußerliche Anwendung von Wildpflanzen ist eine absolut sichere Bestimmung Voraussetzung. Selbst für Dekorationszwecke, insbesondere für Tischdekoration sollten nur ungiftige Wildpflanzen verwendet werden.
Außerdem unbedingt die Vorschriften zum Naturschutz beachten und nur nachhaltig sammeln! Unter Schutz stehende Wildpflanzen dürfen nicht gesammelt werden!
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