Wenn die Sonne es besonders gut mit uns meint und das Thermometer steigt, dann ist es besonders wichtig, genug zu trinken. Wasser ist dabei das erste Mittel der Wahl, aber geschmacklich ist es auf Dauer eher langweilig. Da kommt ein Oximel gerade recht, denn es ist gerade an heißen Sommertagen eine besondere Erfrischung.
Oximel ist bei uns heutzutage ziemlich unbekannt. Dabei stammt es bereits aus dem antiken Griechenland und wurde auch von den Alten Römern als erfrischendes Getränk geschätzt. Der Name „Oximel“ setzt sich zusammen aus dem griechischen ὀξύς, für „sauer“‚, und μέλι, ‚Honig‘ bzw. süß. Mit anderen Worten: sauer-süß. Ein Oximel ist quasi die antike Version einer Limonade. Statt der Säure von Zitrusfrüchten kommt Essig zum Einsatz, Honig statt raffiniertem Zucker.
Essig, vor allem Apfelessig, wird auch heute noch in der Naturheilkunde eingesetzt. Er ist ein gutes Auszugsmittel für viele Kräuter und Früchte, deshalb lässt er sich sehr gut mit Holunderblüten oder anderen Pflanzen aromatisieren. Auch Honig ist, in flüssiger Form, geeignet, um Aroma- und Wirkstoffe aus Pflanzenteilen zu ziehen und sie in dieser Form zu konservieren. Bis in die Renaissance wurde Oximel als Heilmittel, vor allem bei Erkrankungen der Atemwege, getrunken.
Oximel ist in Europa eher in Vergessenheit geraten, hat aber mit den Siedlern in Nordamerika überlebt und erfreut sich dort in den letzten Jahren – als Alternative zu den allgegenwärtigen Softdrinks – zunehmender Beliebtheit. Ein Oximel lässt sich ausgesprochen leicht zubereiten:
Holunderblüten-Oximel
Zutaten für ca. 1 l fertiges Getränk
200 ml Wasser
2-4 frische Holunderblüten
3 EL Apfelessig
3 EL Honig, flüssig (am besten regional)
0,7 l kohlensäurehaltiges Mineralwasser, gekühlt
Eiswürfel (nach Belieben)
Zubereitung
Die frischen Holunderblüten in eine Flasche oder ein Glas mit weiter Öffnung geben. Das Wasser, den Apfelessig und den Honig dazu geben, das Glas verschließen und alles gut schütteln (Achtung, der Deckel der Flasche bzw. des Glases sollte unbedingt säureresistent sein, ansonsten ein Stück Frischhaltefolie dazwischen legen).
Die Mischung mindestens 3 Stunden bei Zimmertemperatur stehen lassen, besser für 24 Stunden im Kühlschrank. Zwischendurch mehrmals schütteln.
Anschließend die Oximel-Mischung durch ein Sieb in eine 1-l Flasche gießen und dabei die Holunderblüten herausfiltern. Das Essig-Honig-Konzentrat mit 0,7 Litern gut gekühltem, kohlensäurehaltigem Mineralwasser aufgießen. Nach Belieben mit Eiswürfeln servieren.
Tipp:
Wenn das Oximel länger haltbar sein soll, wird es ohne Wasser zubereitet. Die Blüten, Kräuter oder Früchte werden dann nur mit Essig und Honig angesetzt und können so 14 Tage ausziehen. Dafür werden die Pflanzenteile mit so viel Essig und Honig (im Verhältnis 2:1) bedeckt, dass sie nicht mit der Luft in Berührung kommen. Nach dem Abfiltern kann die Mischung in einem Glasgefäß lange aufbewahrt und bei Bedarf verwendet werden.
Wichtige Tipps zum Sammeln von Wildpflanzen.
Wichtiger Hinweis: Wildpflanzen und andere Pflanzen dürfen nur als Lebensmittel verwendet werden, wenn sie 100%ig sicher bestimmt werden können! Für die sichere Erkennung unbedingt zuverlässige Bestimmungsbücher zu Rate ziehen und an Wildpflanzen-Führungen und -Schulungen teilnehmen. Die Verwechslung mit giftigen Doppelgängern muss ausgeschlossen werden können!
Auch für die äußerliche Anwendung von Wildpflanzen ist eine absolut sichere Bestimmung Voraussetzung. Selbst für Dekorationszwecke, insbesondere für Tischdekoration sollten nur ungiftige Wildpflanzen verwendet werden.
Außerdem unbedingt die Vorschriften zum Naturschutz beachten und nur nachhaltig sammeln! Unter Schutz stehende Wildpflanzen dürfen nicht gesammelt werden!
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