Kartoffelsalat ist in Deutschland aus den Küchen der verschiedenen Regionen nicht wegzudenken. Und es gibt mindestens so viele verschiedene Varianten wie Regionen. Meine Lieblingsvariante ist definitv der schwäbische Kartoffelsalat, der mit Brühe und Essig angemacht wird und wunderbar saftig ist.


Für eine Frühlings-Variante wird der schwäbische Kartoffelsalat mit frischen Radieschen und Gänseblümchen kombiniert.
Die Radieschen steuern eine leichte Schärfe und Knackigkeit bei, während die Gänseblümchen den Salat mit einem dezenten, nussigen Geschmack und einer ansprechenden Optik bereichern.
Der botanische Name des Gänseblümchens (Bellis perennis) weist auf die Schönheit („Bellis“) dieses auf den Blick unscheinbaren Blümchens hin, das fast das ganze Jahr über („perennis“) unermüdlich auf den Wiesen blüht und selbst nach dem Rasenmähen sofort wieder die Blütenköpfe hebt.


Das Gänseblümchen sieht aber nicht nur hübsch aus, es hat auch viele wertvolle Inhaltsstoffe. Es ist reich an Kalium, Calcium, Magnesium und Eisen, außerdem an Vitamin und C. Volksmedizinisch wurde es früher wegen seiner leicht antiseptischen Wirkung z.B. als Tinktur zur Wundbehandlung und bei Akne eingesetzt.
Nicht nur die Blüten des Gänseblümchens sind essbar, auch die Blätter. Sie sehen ähnlich aus wie Feldsalat und schmecken auch vergleichbar. Allerdings sind sie in der Regl deutlich kleiner und wachsen in Blattrosetten, die recht dicht am Boden liegen.
Im Kartoffelsalat lässt sich die Menge der Gänseblümchen-Blüten nach Belieben variieren: von ein paar Blütenköpfen zur Dekoration bis zu einer Hand voll können im nachfolgenden Rezept verwendet werden. Natürlich können auch Gänseblümchen-Blätter mit in den Salat gegeben werden.


Schäbischer Kartoffelsalat mit Radieschen und Gänseblümchen
Zutaten für 4 Personen:
1 kg Kartoffeln, vorwiegend festkochend (z.B. Belana)
300 ml Wasser
1 EL Gemüsebrühe, gekörnt
1/4 TL Salz
1 EL Speisestärke
50 ml Essig, hell (z.B. weißer Balsamico, Apfelessig)
4-6 EL Pflanzenöl (z.B. Rapsöl, Distelöl)
1 Bund Radieschen
Gänseblümchen, ca. 1 Hand voll
Zubereitung:
Die Kartoffeln als Pellkartoffeln kochen (am besten im Schnellkochtopf), anschließend schälen und durch einen Kartoffelschneider in eine Schüssel drücken (alternativ mit in dünne Scheiben schneiden).
Während die Kartoffeln kochen Wasser mit der gekörnten Brühe aufkochen, Stärkemehl (mit kaltem Wasser glattgerührt) dazugeben, bis die Brühe leicht eindickt. Salz und Essig nach Geschmack dazugeben und dann die Marinade über die Kartoffeln geben (kalte Kartoffeln – heiße Marinade; heiße Kartoffeln – kalte Marinade). Die Flüssigkeitsmenge richtet sich nach der Art und Temperatur der Kartoffeln. Der Kartoffelsalat sollte immer „schlotzig“ sein, also nicht trocken, aber auch nicht flüssig.
Anschließend das Öl über den Kartoffelsalat geben und alles gut durchmischen, ggf. mit etwas mehr Salz und Essig abschmecken. Ein paar Minuten stehen lassen und in der Zwischenzeit die Radieschen waschen und in dünne Scheiben schneiden. Die Gänseblümchen kurz abbrausen und in einem Sieb trocken schütteln. Radieschen und Gänseblümchen unter den Kartoffelsalat mischen. Wenn die Kartoffeln die Flüssigkeit bereits vollständig aufgesogen haben sollten, noch ein wenig Wasser oder Brühe dazu geben.


Wenn die Blütenblätter der Gänseblümchen leicht rosa überlaufen sind, stellen sie farblich eine wunderbare Verbindung zwischen den Kartoffeln und den Radieschen her.
Hinweis:
Bitte wie immer darauf achten, die Gänseblümchen nur an Stellen zu sammeln, die nicht chemisch gedüngt sind oder in der unmittelbaren Nähe von Straßen oder Hundstrecken liegen.
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