Gewöhnlicher Thymian wird das niedrig wachsende Kraut aus der Gattung der Quendel auch genannt und kann doch so viel mehr als nur Küchenkraut.
Während der Echte Thymian botanisch „Thymus vulgaris“ genannt wird und allgemein als „Thymian“ bekannt ist, wird der Gewöhnliche Thymian botanisch als „Thymus pulegioides“ und umgangssprachlich oft als Quendel bezeichnet. Auch Gemeiner oder Breitblättriger Thymian, Feld-Thymian oder Quendel-Thymian wird er genannt. Dabei ist „Quendel“ ist genau genommen eine Gattungsbezeichnung für viele Thymian-Arten. Daran lässt sich schon erkennen, dass es hier sowohl mit den botanischen als auch mit den umgangssprachlichen Bezeichnungen etwas drunter und drüber geht.
Wichtiger als der Name ist deshalb die genaue Bestimmung des wild wachsenden Thymians. Als Mitglied der Familie der Lippenblütler hat er kleine achsensymmetrische Blüten, die zu mehreren in Blütenköpfchen zusammenstehen. Meist sind sie rosa, können aber auch von weiß bis lila variieren.
Der Stängel ist vierkantig und im Querschnitt rechteckig. Die Blätter sind oval und weitgehend gleich groß, sie sind nicht behaart und färben sich oft rötlich. Wenn man sie reibt, verströmen sie einen aromatischen, thymian-artigen Duft. Meist bildet der wilde Thymian Kissen oder breitet sich über größere Flächen aus.
Bereits seit der Antike wird Quendel als Arzneipflanze verwendet und auch heute noch wird er wegen seiner antimikrobiellen, schleim- und krampflösenden Wirkung als Tee, Tinktur oder Sirup zubereitet bei Atemwegs-Infekten eingesetzt.
Aber auch für die Verdauung ist der Thymian ein nützlicher Verbündeter, was ihm einen festen Platz im Kräutergarten und in der Küche beschert. Es gibt inzwischen viele Zuchtformen, wie zum Beispiel Zitronen-, Ingwer- oder Kümmel-Thymian, aber auch die zierliche Wildform hat geschmacklich einiges zu bieten. Er kann Suppen und Soßen aromatisieren, und harmoniert sehr gut mit anderen mediterranen Kräutern wie Rosmarin, Salbei, Bohnenkraut und Oregano.
Um sein eigenes Aromat zur Geltung kommen zu lassen, kann er aber durchaus auch eine Solo-Rolle spielen. Ein Kräuter-Schmand mit den Blättern und Blüten des Feld-Thymians ist ein leckerer Brotaufstrich oder Dip für Kartoffeln, Gemüse und auch Fleisch.
Kräuter-Schmand mit Quendel
Zutaten
200g Schmand
200g Saure Sahne
Quendel/Feld-Thymian (oder kultivierter Thymian)
Salz oder Kräutersalz
Zubereitung
Die Blättchen und Blüten des Quendels von den Stielen zupfen (auch wenn die Stiele dünn sind sollte man sie nicht mitessen, denn sie sind in der Regel holzig).
Mit einem Wiegemesser zerkleinern und in einer Schüssel mit dem Schmand und der Sauren Sahne mischen. Mit Salz oder Kräutersalz abschmecken und mit ein paar abgezupften Blüten deokrieren.
Natürlich kann der Kräuter-Schmand auch noch mit anderen Kräutern ergänzt werden, insbesondere mit den oben genannten mediterranen Kräuter.
Wichtiger Hinweis: Wildpflanzen und andere Pflanzen dürfen nur als Lebensmittel verwendet werden, wenn sie 100%ig sicher bestimmt werden können! Für die sichere Erkennung unbedingt zuverlässige Bestimmungsbücher zu Rate ziehen und an Wildpflanzen-Führungen und -Schulungen teilnehmen. Die Verwechslung mit giftigen Doppelgängern muss ausgeschlossen werden können!
Auch für die äußerliche Anwendung von Wildpflanzen ist eine absolut sichere Bestimmung Voraussetzung. Selbst für Dekorationszwecke, insbesondere für Tischdekoration sollten nur ungiftige Wildpflanzen verwendet werden.
Außerdem unbedingt die Vorschriften zum Naturschutz beachten und nur nachhaltig sammeln! Unter Schutz stehende Wildpflanzen dürfen nicht gesammelt werden!
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