Da der Waldmeister seine beste Zeit im Mai hat – deshalb auch der Name „Maikraut“, lohnt es sich, seinen unverwechselbaren Geschmack für das übrige Jahr zu konservieren. In einem Gelee eingefangen, kommt der Geschmack auf einem frischem Brötchen besonders gut zur Geltung, kann aber auch zum aromatisieren von Desserts und Kuchen verwendet werden.
Während der Waldmeister-Dudler das vanille-artige Aroma des Waldmeisters in einem erfrischenden Getränk festhält, das jedoch nur frisch zubereitet genossen wird, kann man den Maikraut-Geschmack in anderen Zubereitungen lange konservieren.
Außer „Maikraut“ wird Waldmeister auch „Wohlriechendes Labkraut“(Galium odoratum) genannt, denn er gehört zu den Labkräutern. Anders als die ebenfalls häufig vorkommenden Labkräuter wie zum Beispiel Wiesen-Labkraut (Galium mollugo), Wald-Labkraut (Galium sylvaticum), Echtes Labkraut (Galium verum) und Kletten-Labkraut (Galium aparine) ist es in unseren Breitengraden der einzige Vertreter dieser Gattung, der diesen ausgeprägten Duft in den Blättern entwickelt. Die Labkräuter sind weltweit verbreitet, es gibt über 600 bekannte Arten, viele davon wurden und werden als Heilkräuter verwendet.
Charakteristisch für die Labkräuter ist die quirlständige Anordnung der meist kleinen, länglichen Blättchen um einen vierkantigen Stängel.
Die einfachste Konservierungs-Möglichkeit für den Waldmeister ist das Trocknen. Da das besondere Aroma erst beim Trocknen entsteht, geht dabei – im Gegensatz zu manch anderen Kräutern – der Geschmack nicht verloren, sondern wird intensiviert. Getrocknet werden die zarten Stiele des wohlriechenden Labkrauts am besten, indem man sie zu kleinen Sträußchen bindet und kopfüber an einem luftigen, schattigen Ort trocknen lässt. Wenn das Kraut vollständig getrocknet ist, kann es in einer verschließbaren Dose oder einem Glas bis zu einem Jahr aufbewahrt werden.
In einem Waldmeister-Apfel-Gelee geht der Geschmack durch Erwärmen des angewelkten oder getrockneten Krauts in gutem Apfelsaft in diesen über, die Flüssigkeit wird anschließend mit Gelierzucker haltbar gemacht.
Waldmeister-Apfel-Gelee
Zutaten für ca. 5 Gläser à 240g
10-15 Waldmeister-Stiele, frisch oder getrocknet
1 l guter Apfelsaft, klar
500 g Gelierzucker 2:1 (für 900 ml Flüssigkeit)
Zubereitung
Die Waldmeister -Stiele welken lassen, bis sie deutlich duften. Dann mit dem Apfelsaft zusammen in einem Topf kurz erwärmen und ohne weitere Hitzezufuhr eine halbe Stunde ziehen lassen. Dann den Waldmeister entfernen und den aromatisierten Apfelsaft abkühlen lassen.
Den abgekühlten Apfelsaft mit dem Gelierzucker mischen und nach Packungsanleitung aufkochen. Nach der angegebenen Kochzeit (die Flüssigkeit muss 1 -3 Minuten unter Rühren sprudelnd gekocht haben) sofort ist saubere (sterilisierte) Gläser abfüllen, mit einem Twist-off-Deckel verschließen. 10 Minuten auf den Kopf gedreht stehen lassen, dann wieder umdrehen und vollständig abkühlen lassen, bis das Gelee fest geworden ist.
Außer als Brotaufstrich kann das Waldmeister-Gelee auch z.B. Quarkspeisen aromatisieren oder als Spiegel auf Panna cotta zur Geltung kommen.
Wichtiger Hinweis: Wildpflanzen und andere Pflanzen dürfen nur als Lebensmittel verwendet werden, wenn sie 100%ig sicher bestimmt werden können! Für die sichere Erkennung unbedingt zuverlässige Bestimmungsbücher zu Rate ziehen und an Wildpflanzen-Führungen und -Schulungen teilnehmen. Die Verwechslung mit giftigen Doppelgängern muss ausgeschlossen werden können!
Auch für die äußerliche Anwendung von Wildpflanzen ist eine absolut sichere Bestimmung Voraussetzung. Selbst für Dekorationszwecke, insbesondere für Tischdekoration sollten nur ungiftige Wildpflanzen verwendet werden.
Außerdem unbedingt die Vorschriften zum Naturschutz beachten und nur nachhaltig sammeln! Unter Schutz stehende Wildpflanzen dürfen nicht gesammelt werden!
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