Äpfel und Weißdorn-Beeren gehören zur gleichen Familie. Sie sehen sich nicht nur ähnlich, sondern und ergänzen sich auch geschmacklich und farblich prima. Und sie sind darüber hinaus auch ausgesprochen gesund!
Im Spätsommer und Herbst sieht man die roten Früchte des Weißdorn (Crataegus) schon von Weitem an den Sträuchern oder -Hecken leuchten. Wie auch die Blüten im Frühjahr lässt die Form der Früchte die Verwandtschaft mit den Früchten des Apfelbaums erkennen.
Dass der Weißdorn nicht nur essbar ist, sondern auch eine medizische bedeutsame Wirkung hat, wurde erst in jüngerer Zeit erkannt. Sowohl die Blüten als auch die Blätter und die Früchte enthalten verschiedene Substanzen – darunter insbesondere Flavonoide -, die antioxidative und tonisierende Eigenschaften haben. Weißdornzubereitungen und -extrakte haben einen positiven Einfluss auf die Durchblutung der Herzkrankgefäße, die Pumpkraft des Herzens und den Blutdruck. Der Einsatzbereich der Pflanze liegt dabei vor allem in der Prävention und Nachsorge, weniger in der Behandlung akuter Erkrankungen. Die Wirkung des Weißdorns als pflanzliches Herzmittel ist in verschiedenen Studien belegt, aber nicht abschließend erforscht. Wahrscheinlich liegt der Erfolg nicht in der Wirkung eines einzelnen Inhaltsstoffes, sondern im komplexen Zusammenspiel vieler Substanzen.
Auch wenn unseren Vorfahren die chemische Zusammensetzung der Pflanze nicht bekannt waren, so wurde der Weißdorn schon lange als Volkheilmittel bei „Herzschmerz“ verwendet, was auch den Einsatz bei depressiven Verstimmungen und Nervosität umfasst. Außerdem umgibt den Weißdornstrauch jede Menge Mythologie, die zum Teil bis in die Neuzeit reicht, denn Harry Potters Zauberstab ist aus dem Holz des Weißdorns gefertigt.
Der Weißdornbusch ist während der Blüte eine wichtige Bienenweide. Im Herbst und Winter sind die Beeren für viele heimische Vogelarten eine ergiebige Nahrungsquelle. Auch für die Raupen vieler Schmetterlingsarten ist er eine wichtige Futterpflanze. Durch das Dickicht, das der Weißdorn als Hecke bildet, bietet er idealen Schutz für Vögel zum Brüten, aber auch für kleine Säugetiere und Insekten. Auch der Mensch hat sich den dichten Wuchs des Weißdorns mit seinen langen Dornen früher oft zunutze gemacht und ihn zum Schutz gegen Eindringlinge in dichte Hecken um Höfe oder kleine Siedlungen gepflanzt. Daher stammt auch der Trivialname „Hagedorn“, der auch auf den verwandten Schlehenbusch angewendet wird und sich auf „Hag“ = Umfriedung, Einzäunung bezieht. Auch heute noch wird der Weißdorn, von dem es weltweit über 300 Sorten gibt, gerne als Zierpflanze in Gärten oder Parks angepflanzt.
Die beerenartige Apfelfrüchte des Weißdorn leuchten intensiv hell bis dunkelrot. Erst beim Öffnen kann man erkennen, ob es sich um den Eingriffeligen (Crataegus monogyna) mit einem Kern oder den Zweigriffeligen Weißdorn (Cataegus laevigata) mit zwei Kernen handelt. Das Geschmack und Fruchtfleisch sind ähnlich wie bei Äpfeln süß-säuerlich, die Konsistenz ist aber mehliger. Deshalb sind sie auch nicht so lecker, dass man sie gerne roh ist. Aber gekocht kommt ihr aromatisch-herber Geschmack sehr gut zur Geltung. Der Weißdorn-Apfel-Aufstrich ist nicht nur ein intensiver Brotaufstrich, er passt auch gut zu Käse oder Fleisch.
Weißdorn-Apfel-Aufstrich
Zutaten:
500g Weißdorn-Beeren
500g Äpfel
200 ml Apfelsaft
500g Gelierzucker 2:1
Zubereitung:
Die Weißdorn-Beeren waschen, ggf. die kurzen Stiele entfernen. Die Früchte in einen Topf geben und knapp mit Wasser bedecken. Zugedeckt aufkochen und ca. 15 min bei geringer Hitze kochen lassen.
In der Zwischenzeit die Äpfel waschen, vierteln, schälen und entkernen. Die kleingeschnittenen Äpfel zusammen mit dem Apfelsaft zu den Weißdorn-Früchten geben und so lange kochen, bis die Äpfel zerfallen.
Dann das Fruchtmus mit einem Kartoffelstampfer zerdrücken und anschließend durch ein Sieb oder eine Flotte Lotte in eine Schüssel passieren.
Die Menge des passierten Fruchtmuses abwiegen und mit der entsprechenden Menge Gelierzucker in einen Topf geben. Unter gelegentlichem Rühren aufkochen und unter Rühren 3 min kochen lassen. Dann in Schraubdeckel-Gläser abfüllen.
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