Aprikosen Tarte-Tatin mit karamellisierten Holunderblüten

In diesem Jahr blüht der Holunder im Rheinland besonders üppig. Die verschwenderische Pracht der cremeweißen Blütenwolken lädt dazu ein, die Holunderblüte in all ihren kulinarischen Möglichkeiten kennenzulernen – zum Beispiel in einer neuen Variante der Aprikosen-Tarte Tatin.

Der französischen Idee, Kuchen „kopfüber“ zu backen, habe ich vor inzwischen 8 Jahren einen meiner ersten Posts gewidmet, weil ich sie so genial finde. Damals kamen allerdings außer den Früchten Lavendel oder Rosmarin zum Einsatz (Tarte Tatin mit Rosmarin oder Lavendel).  Beides zweifelsohne wundervolle Küchen- und Heilkräuter, die aber in Mitteleuropa nicht wild vorkommen. Da die Vielseitigkeit der heimischen Wildpflanzen schier unendlich ist, ist es umso reizvoller, diese in immer neuen Kombinationen einzusetzen. Holunderblüten verleihen den Früchten der Tarte beim Garen im eigenen Saft ihren ganz blumiges Aroma auf besonders intensive Weise. 

Das Rezept für Tarte Tatin ist ausgesprochen einfach und vielseitig zugleicht. Wenn keine Aprikosen verfügbar sind, nimmt man zum Beispiel Rhabarber (siehe Rhabarber-Galette mit Holunderblüten) oder Äpfel vom letzten Herbst. Wenn die Holunderblütenzeit irgendwann vorbei ist, kommen Wilde Möhre-Samen zum Einsatz (Apfel Tarte Tatin mit Wilde-Möhre-Samen).

Aprikosen Tarte Tatin mit karamellisierten Holunderblüten

Zutaten für 1 Tarte:

1   selbst gemachter oder fertiger Tarte- oder Blätterteig
500g  Aprikosen (nicht zu reif)
3-4 geh. EL Zucker
40g Butter (oder pflanzliche Alternative)

ca. 10   große Holunderblüten-Dolden

Zubereitung:

Den Backofen auf 200°C vorheizen. In eine Quicheform (oder eine andere flache Form mit einem Durchmesser von 35 – 40 cm) ein passend zugeschnittenes Backpapier legen. Darauf die in kleine Stückchen geschnittene Butter und den Zucker gleichmäßig verteilen.

Die Holunderblüten ausschütteln, in kleine Dolden zerteilen und auf dem Boden der Form verteilen in die Form legen. Die Aprikosen waschen, halbieren und entsteinen. Mit der aufgeschnittenen Seite nach oben auf die Holunderblüten legen.

Anschließend den (Blätter)teig auf die Aprikosen legen, passend zuschneiden und am Rand etwas nach unten in die Form drücken. Mit einem spitzen Messer ein paar kleine Einstiche in den Teig machen, damit beim Backen die heiße Luft entweichen kann.

Die Tarte für 20 – 30 Minuten backen, bis der Blätterteig leicht gebräunt und knusprig ist. Die Aprikosen und die Holunderblüten sollen in dieser Zeit in der Zucker-Butter-Mischung leicht karamellisieren.

Nach dem Backen die Quicheform mit einer großen Kuchenplatte (besser: eine Platte mit einen kleinen Rand) abdecken, beides mit Topflappen anfassen und umdrehen. Das Backpapier abnehmen und, falls die gewünschte Bräunung noch nicht erreicht ist, die Tarte mit dem Belag nach oben nochmals für 5 Minuten in den Backofen stellen.

Die Tarte Tatin kurz abkühlen lassen, dann mit ein paar frischen Holunderblüten bestreuen und möglichst lauwarm servieren.

Die karamellisierten Holunderblüten kann man mitessen, besonders lecker sind sie, wenn sie beim Karamellisieren knusprig geworden sind. Da sie sich dabei allerdings bräunlich verfärben, kann man sie aus optischen Gründen aber auch entfernen.

Wichtiger Hinweis: Wildpflanzen und andere Pflanzen dürfen nur als Lebensmittel verwendet werden, wenn sie 100%ig sicher bestimmt werden können! Für die sichere Erkennung unbedingt zuverlässige Bestimmungsbücher zu Rate ziehen und an Wildpflanzen-Führungen und -Schulungen teilnehmen. Die Verwechslung mit giftigen Doppelgängern muss ausgeschlossen werden können!

Auch für die äußerliche Anwendung von Wildpflanzen ist eine absolut sichere Bestimmung Voraussetzung. Selbst für Dekorationszwecke, insbesondere für Tischdekoration sollten nur ungiftige Wildpflanzen verwendet werden.

Außerdem unbedingt die Vorschriften zum Naturschutz beachten und nur nachhaltig sammeln! Unter Schutz stehende Wildpflanzen dürfen nicht gesammelt werden!


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Avatar von Unbekannt

Autor: Maison Rieck Manufaktur

Kräuterpädagogin, Fermentista, leidenschaftliche Köchin, Naturmaterial-Künstlerin, Fränkin