Das Franzosenkraut, das gar nicht aus Frankreich kommt, kann nichtsdestotrotz einen Salat mit französischem Dressing zu einem besonderen Augen- und Gaumenschmaus machen.
Das Franzosenkraut (Galinsoga) – auch Knopfkraut genannt – stammt ursprünglich aus Süd- und Mittelamerika. Es ist bei uns ein sogenannter Neophyt, also ein pflanzlicher Einwanderer, der von den Eroberern Amerikas mitgebracht wurde. Ursprünglich wurde es in Europa in Botanischen Gärten angepflanzt, später auch in der Landwirtschaft als Blattgemüse. Da sich die kleine Pflanze in den hiesigen Breitengraden sehr wohl fühlt und sich ungefähr zur Zeit der napoleonischen Feldzüge sehr schnell verbreitete, erhielt es im deutschsprachigen Raum den Namen „Franzosenkraut“.
Die Blüten des Kleinblütigen Franzosenkrautes (Galinsoga parviflora) und des Behaarten Franzosenkrautes (Galinsoga ciliata) sind sehr unscheinbar, bei genauerer Betrachtung aber doch hübsch. Sie erinnern ein wenig an Gänseblümchen-Blüten, was der Pflanze im englischen Sprachraum den Trivialnamen „Peruvian Daisy“ – peruanisches Gänseblümchen – eingebracht hat. Es wird bei uns meist nur ca. 20 cm hoch, breitet sich aber oft über eine größere Fläche aus. Zum Verzehr eignen sich alle oberirdischen Pflanzenteile – Blätter, Triebspitzen, Blüten – bis auf die etwas zäheren Hauptstängel. Das Franzosenkraut lässt sich besonders gut als Salat, aber auch als Spinat-artiges Gemüse zubereiten. Frisch oder auch getrocknet werden Suppen und Eintöpfe damit gewürzt. Es enthält außer den Vitaminen A und C auch viel Kalium und sehr viel Mangan, außerdem Calcium, Eisen und Magnesium.
Das Franzosenkraut ist ein Acker-Unkraut, aber auch in Gärten, in Weinbergen, an Straßenrändern und in den Spalten von Gehwegen ist es häufig zu finden. Es bildet gerne dichte Matten.
Geerntet werden kann das Franzosenkraut von Mai bis spät in den Herbst hinein. Der Geschmack ist salat-ähnlich. Da es, wie fast alle Wildkräuter, aromatischer ist als die meisten Zucht-Salate, verträgt das Franzosenkraut als Salat ein kräftiges Dressing. Am besten wird es mit anderen Blattsalaten gemischt.
Franzosenkraut-Salat mit Dijon-Vinaigrette
Zutaten für 2 Personen
1 Handvoll grüne Blatt- oder Schnittsalate (z.B. Kopfsalat, Feldsalat, Romana, Frisée)
1 Handvoll Franzosenkraut
4 EL Olivenöl, kalt gepresst
2 EL guter Weißwein-Essig
1 TL Zucker oder Honig
1 TL Dijon-Senf
Salz
Pfeffer, frisch gemahlen
ggf. etwas abgeriebene Schale einer Bio-Zitrone
Zubereitung
Die Blattsalate waschen, ggf. etwas kleiner zerpflücken. Das Franzosenkraut waschen und die Seitentriebe von den Stielen zupfen. Die gröberen Stiele nicht verwenden.
Aus Öl, Essig, Zucker/Honig, Dijon-Senf, Salz, Pfeffer und abgeriebener Zitronenschale am besten mit einem kleinen Schneebesen ein homogenes Dressing herstellen. Kurz vor dem Servieren den Salat mit dem Dressing mischen.
Wichtiger Hinweis: Wildpflanzen und andere Pflanzen dürfen nur als Lebensmittel verwendet werden, wenn sie 100%ig sicher bestimmt werden können! Für die sichere Erkennung unbedingt zuverlässige Bestimmungsbücher zu Rate ziehen und an Wildpflanzen-Führungen und -Schulungen teilnehmen. Die Verwechslung mit giftigen Doppelgängern muss ausgeschlossen werden können!
Auch für die äußerliche Anwendung von Wildpflanzen ist eine absolut sichere Bestimmung Voraussetzung. Selbst für Dekorationszwecke, insbesondere für Tischdekoration sollten nur ungiftige Wildpflanzen verwendet werden.
Außerdem unbedingt die Vorschriften zum Naturschutz beachten und nur nachhaltig sammeln! Unter Schutz stehende Wildpflanzen dürfen nicht gesammelt werden!
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.