Advent und Weihnachten sind ohne bestimmte Düfte kaum vorstellbar. Vor allem wertvolle Spezereien wie Zimt, Sternanis, Gewürznelken und Vanille sind unmittelbar mit Plätzchen und winterlichen Leckereien assoziiert. Aber auch die fruchtigen ätherischen Öle von Orangen und Zitronen rufen angenehme Erinnerungen hervor. Mit einem schnell herzustellenden Simmer-Potpourri duftet es deshalb herrlich weihnachtlich im Haus.
Ein Potpourri ist eine Mischung aus duftenden Pflanzenteilen. Früher wurden die Pflanzenteile, die vom Frühjahr bis in den Herbst gesammelt und mit Salz konserviert wurden, in speziellen Gefäßen („Pot“) gelagert. Diese waren so konstruiert, dass der wenig ansehentliche Inhalt („pourri“ bedeutet im Französischen „verdorben“) nicht sichtbar war, der Geruch jedoch durch Löcher entweichen konnte.
Die typischen Weihnachtsgewürze sind keine heimischen Pflanzen. Sie sind importierte Exoten, die seit der Antike aus fernen Ländern über die Gewürzstraße ins Abendland kamen. Heute weiß man, dass sie vor allem wegen ihrer stimmungsaufhellenden Inhaltsstoffe schon immer heiß begehrt und entsprechend teuer waren. Das ist auch der Grund, warum wir uns vor allem in der dunklen Jahreszeit nach diesen Gewürzen sehnen und damit Wohligkeit und Wärme verbinden.
Potpourris, die man heute käuflich erwerben kann, sind meist aus Holzstücken oder anderen Pflanzenteilen, die nichts mit den eigentlichen duftgebenden Bestandteilen zu tun haben. Sie werden künstlich gefärbt und mit synthetischen Duftstoffen – die im Allgemeinen auch in Duftkerzen enthalten sind – bearbeitet. Das hat zur Folge, dass diese Art von Potpourri in der Regel penetrant riecht. Außerdem können sie Stoffe wie z.B. Aceton, Benzaldehyd und Benzylacetat, die zumindest im Verdacht stehen, gesundheitsschädlich zu sein.
In einem selbst gemachten Simmer-Potpourri werden nur Zutaten verwendet, die als Lebensmittel geeignet sind*. Sie enthalten natürliche ätherische Öle und ihr Duft ist eher dezent. Bei einem Simmer-Potpourri werden die duftenden Zutaten in einem Topf mit Wasser erhitzt. Die ätherischen Öle werden so mit dem Wasserdampf im Raum verteilt. Wer mag kann noch ein paar Tropfen ätherisches Öl ins Wasser dazu geben.
Die Zutaten für das Simmer-Potpourri können in einem Glasgefäß zusammengestellt werden. Das ist sieht sehr hübsch aus und lässt sich auch praktisch verschenken. Im Kühlschrank kann das Potpourri 3-4 Tage aufbewahrt werden, es kann sogar eingefroren werden und so zu einem späteren Zeitpunkt aktiviert werden.
Um das Simmer-Potpourri zum Duften zu bringen, wird es in einem kleinen Topf mit Wasser aufgefüllt und auf dem Herd zum Kochen gebracht. Wenn das Wasser heiß ist kann man das Potpourri an den Kamin stellen oder auf ein Tee-Stövchen, so dass das Wasser mit den duftenden Zutaten warm bleibt. Am stärksten duftet es, wenn es leise vor sich hin köchelt – also simmert.
Winter-Simmer-Potpourri
Zutaten für 2 Portionen:
1 Bio-Orange, in Scheiben geschnitten
2 Bio-Zitrone, in Scheiben geschnitten
4 Nadelbaum-Triebe (Tanne, Fichte, Kiefer, Douglasie)
4 Rosmarin-Zweige
1 Vanille-Schote
2 Stk Zimtrinde in Stangen
2 Stk Sternanis
4 Stk Gewürznelken
4 Stk Wacholderbeeren
4 Stk Gewürzlorbeer-Blätter
Wasser
nach Belieben ein paar Tropfen ätherisches Öl, z.B. Zirbenkiefer
Alle Zutaten – oder auch nur eine Auswahl davon, abhängig davon, was gerade im Haus ist – zum Vorbereiten oder Verschenken in zwei Einmachgläser verteilten und diese mit einem Deckel verschließen und kühl stellen.
Zum Gebrauch das Potpourri in einen geeigneten Topf geben und mit Wasser auffüllen, so dass die Zutaten gut bedeckt sind.
Wie oben beschrieben erhitzen und zur Raumbeduftung warm halten. Wenn keine Beduftung mehr gewünscht ist, das Simmer-Potpourri abkühlen lassen und in einem geschlossenen Gefäß im Kühlschrank bis zu 3 Tage aufbewahren. In diesem Zeitraum kann es mehrmals wieder aufgewärmt werden. Anschließend werden die Zutaten auf dem Kompost oder im Bio-Müll entsorgt.
* Tannengrün und auch die immergrünen Blätter von Kiefern, Douglasien und Fichten sind grundsätzlich essbar, allerdings ist darauf zu achten, dass sie nicht mit Pestiziden behandelt sind. Beim Weihnachtsbaum kommt es deshalb darauf an, wo er herkommt. Beim Lorbeer ist nur der Gewürz-Lorbeer essbar, alle anderen Lorbeerarten (wie z.B. der weit verbreitete Kirsch-Lorbeer) sind es nicht!
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