Die Zeit „zwischen den Jahren“ ist eine besondere Zeit, denn das alte Jahr ist zu Ende und das neue hat noch nicht richtig begonnen. Eine alte europäische Tradition ist es, in dieser Zeit zu Räuchern. Räucher-Wissen gibt es in fast allen Kulturen auf der Welt und entsprechend viele Rituale stehen damit in Verbindung.
Die Wirkung des Räucherns ist inzwischen wissenschaftlich untersucht. Der Rauch wirkt keimtötend, weshalb zum Beispiel die Luft in Wohnräumen, Krankenzimmern und auch in Ställen mit Rauch desinfiziert wurde, manche Pflanzen sind dafür besonders gut geeignet. Darüber hinaus wirken die in den Pflanzen enthaltenen aromatischen Substanzen als Rauch aber auch unmittelbar auf das Stammhirn und sprechen darüber Emotionen und Assoziationen an. Welche Wirkung sie erzielen, hängt dementsprechend stark von den verwendeten Pflanzen und Pflanzenteilen ab. Es ist also eine Wissenschaft für sich, die heutzutage auch weitgehend in Vergessenheit geraten ist, aber gerade auch wieder eine Renaissance erlebt.
Wer das Räuchern ausprobieren möchte, sollte dafür nicht auf billige Räucherstäbchen fragwürdiger Herkunft zurückgreifen. Sie sind meist mit künstlichen Aromastoffen versehen und enthalten darüber hinaus oft noch weitere gesundheitsschädigende Bestandteile. Der Geruch ist außerdem meist penetrant.
Das Räuchern geht auch ganz einfach mit Pflanzen, die vor unserer Haustüre wachsen. Am besten eignen sich Kräuter und Blüten mit einem hohen Anteil an ätherischen Ölen, wie zum Beispiel Wacholder, Beifuß, Schafgarbe, Minze, Dost, Rosmarin, Thymian, Salbei, (Gewürz-)Lorbeer, Kamille, Lavendel, Rosen oder Holunderblüten. Aber auch Zweige oder Harz von Nadelbäumen lassen sich verwenden. Dekorativ sehen zudem gelbe Blüten von Ringel- oder Sonnenblumen oder blaue Kornblumen-Blüten aus.
Die Pflanzenteile sollten gut durchgetrocknet sein, damit sie nicht schimmeln und gut brennen. (Um Pflanzen sicher zu bestimmen, im Zweifelsfalle ein Bestimmungsbuch und einen Ratgeber zum Räuchern zu Rate ziehen!)
Räucher-Bündel
Material:
- getrocknete Zweige, Harze und Blüten (Beispiele siehe oben; bitte nur Pflanzen verwenden, die sicher bestimmt wurden und nicht giftig sind).
- Baumwoll-Garn (z.B. Küchen- oder Häkelgarn)
- Gartenschere
- hitzebeständige Schale (Glas, Keramik, Metall)
Anleitung:
Die getrockneten Zweige in einer Hand parallel zu einem Bündel legen. Die Blüten und lose Blätter dazwischen legen. Dann das Bündel mit dem Baumwollgarn von einem Ende zum anderen und wieder zurück fest umwickeln. Den Anfang des Garns mit dem Ende verknoten und dann abschneiden.
Zum Räuchern ein Bündel über die feuerfeste Schale halten. Mit einem Feuerzeug dann das Kräuter-Bündel an einer Seite anzünden, so dass es brennt. Einen Moment lang brennen lassen, dann die Flamme vorsichtig ausblasen, so dass die trockenen Pflanzenteile nur noch glimmen. Das Bündel in die Schale legen und abbrennen bzw. verglimmen lassen.
Am besten eignen sich die Räucher-Bündel, um im Freien zu Räuchern. Um das Bündel zu löschen am besten in Wasser tauchen.
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