Rote Bete-Pastinaken-Suppe mit Sauerkraut

Rote Bete und Pastinaken bestechen durch ihren hohen Gehalt an Mineralstoffen, Vitaminen und Ballaststoffen. Beide Wurzelgemüse sind stärkehaltig und schmecken erdig-süß. Nicht nur dies macht sie zum idealen Partner von Sauerkraut…

Pastinaken sind in den vergangenen Jahren wieder zu einem beliebten Wintergemüse geworden. Dabei war die karottenähnliche Wurzel des Pastinak (Pastinaka sativa) in Süd-und Mitteleuropa bereits seit der Antike ein wichtiges und beliebtes Nahrungsmittel. Erst vor ca. 200 Jahren wurde er durch Möhren und Kartoffeln verdrängt und verschwand vorübergehend fast vollständig von den Tellern. Zu Unrecht, denn er ist nicht nur leichter anzubauen als Möhren, sondern wird auch wegen seiner Inhaltsstoffe zunehmend geschätzt. Dazu zählen nicht nur die Vitamin A und C sowie Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium und Phosphor, sondern vor allem auch Inulin.

Inulin ist ein Ballaststoff, der als präbiotisch gilt, also eine wichtige Rolle bei  der Versorgung des Darms mit „Futter“ für die Mikroorganismen (Probiotika) spielt. Denn für den menschlichen Körper unverdaubare Faser bzw. Ballaststoffe sind umso wichtiger für die Mikroorganismen im Darm.

Am besten ist es deshalb, sowohl Prä- als auch Probiotika in die Nahrung zu integrieren, am besten zusammen in einer Mahlzeit. In diesem Rezept kommen die guten Mikroorganismen aus dem Sauerkraut – zumindest, wenn es nicht pasteurisiert wurde. Am besten natürlich selbst fermentiert – wie das geht ist u.a. im Beitrag „Rotes Sauerkraut“ beschrieben.

Pastinak wird als Kulturpflanze angebaut, wächst aber auch wild. Sehr erfahrene Kräutersammler:innen können ihn also auch wild sammeln. Generell wird dies aber nicht empfohlen, weil die Verwechslungsgefahr mit Giftpflanzen bei Doldenblütlern besonders hoch ist. Außerdem enthält der Pastinak vor allem in den oberirdischen Pflanzenteilen auch Fucocumarine, die in Verbindung mit Sonnenlicht toxische Reaktionen auf der Haut hervorrufen können.

Die Rote Bete kommt nur in ihrer Urform, der Wilden Bete, außerhalb von Gärten und Feldern vor. Diese hat aber mit der Zuchtform nur noch sehr wenig gemein, so dass die Kulturpflanze mit ihren vielen gesunden Eigenschaften zum Einsatz kommt. Sie enthält neben viel Vitamin B, Kalium und Eisen vor allem Folsäure – und natürlich ebenfalls Ballaststoffe. Allerdings können Rote Bete auch relativ viel Oxalsäure und Nitrat enthalten, weshalb sie nicht in großen Mengen verzehrt werden sollen. Pastinakenwurzeln haben dagegen einen sehr geringen Nitratgehalt, weshalb sich die beiden umso besser ergänzen.

Das Sauerkraut spielt in dieser Kombination nicht nur als Lieferant für die lebenden Mikroorganismen eine wichtige Rolle, sondern vor allem als geschmacklicher Gegenpol für die aromatisch-süßen Wurzelgemüse. Der Salzgehalt und die feine Säure des fermentierten Krauts runden die farbstarke Suppe ab.

Um es in der Suppe zu kochen, ist selbst fermentiertes Kraut eigentlich fast zu schade, aber man kann gut die zum Abdecken mitfermentierten Kohlblätter dafür verwenden oder auch Reste des fermentierten Gemüses. Oder man nimmt für die Suppe Sauerkraut aus dem Glas und das selbst fermentierte nur als Topping.

Rote Bete-Pastinaken-Suppe mit Sauerkraut

Zutaten für 4 Portionen

1 Zwiebel
4 EL kaltgepresste Rapsöl
250 g Pastinakenwurzeln
250 g Rote Bete
1 Tasse Sauerkraut (frisch oder pasteurisiert)
1/2 l Wasser
Salz (oder gekörnte Gemüsebrühe)
Schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen
1 Tasse Sauerkraut oder anderes fermentiertes Gemüse, roh

Zubereitung

Die Zwiebel grob würfeln, die Pastinaken und Rote Bete mit dem Sparschäler schälen und in ca. 1 cm große Würfel schneiden.

In einem Topf das Öl erhitzen und die Zwiebeln zuerst dazu geben, dann das gewürfelte Wurzelgemüse. Bei nicht zu starker Hitze unter Rühren alles andünsten, wobei das Gemüse leicht karamellisiert. Dann mit Wasser ablöschen, Salz oder Brühe dazu geben und das Gemüse mit geschlossenem Deckel ca. 20 Minuten kochen, bis es weich ist. Dann 1 Tasse Sauerkraut dazugeben, ggf. noch etwas Wasser, und alles mit dem Pürierstab zu einer dicken Suppe verarbeiten.

Ggf. nochmal mit Salz abschmecken. Dann die Suppe in Tellern anrichten und jeweils mit 2-3 EL frischem Sauerkraut als Topping servieren.


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Avatar von Unbekannt

Autor: Maison Rieck Manufaktur

Kräuterpädagogin, Fermentista, leidenschaftliche Köchin, Naturmaterial-Künstlerin, Fränkin