Wildkräuter-Salatdressing „Grüne Wohltat“

Ob zum einfachen Blattsalat oder zu einer bunten Salat-Bowl: dieses Wildkräuter-Dressing bereichert den Salat durch seine pro- und präbiotischen Zutaten und bringt dabei auch noch neue Geschmacksdimensionen mit.

Es gibt immer mehr wissenschaftliche Erkenntnisse dazu, dass eine möglichst große Vielfalt an pflanzlichen Nahrungsmitteln eine wichtige Voraussetzung für ein gesundes Darm-Mikrobiom ist. Ein gesunder Darm ist wiederum von zentraler Bedeutung für Gesundheit und Wohlbefinden.

Aktuell angesagt sind deshalb auch Konzepte und Challenges, pro Woche mindestens 30 verschiedene pflanzenbasierte Lebensmittel zu sich zu nehmen. Die möglichst große Vielfalt bringt ein großes Spektrum an Pfanzenstoffen mit, insbesondere verschiedene Arten von Faser- und Ballaststoffen. Diese werden auch Präbiotika genannt und sind das „Futter“ für die Mikroorganismen im Darm.

Viele Menschen in den westlichen Industrieländern kommen kaum auf 10 verschiedene pflanzliche Lebensmittel pro Woche, 30 können daher eine echte Herausforderung sein. Die gute Nachricht: Kräuter, Wildpflanzen und sogar Gewürze zählen auch zu den pflanzlichen Lebensmittel und können die Anzahl deshalb auf einfache Weise erhöhen.

Das nachfolgende Rezept für ein Wildkräuter-Dressing soll deshalb dazu inspirieren, den Salat zu einem wertvollen Lebensmittel zu machen. Das ist leider nicht selbstverständlich so, denn die meisten Blattsalate enthalten nur wenige Vitamine und Mineralstoffe, sie sind eigentlich eher „festes Wasser“. Werden sie dann z.B. auch noch mit einem Fertigdressing angemacht, das vor allem aus raffiniertem Sonnenblumenöl, Zucker und Branntweinessig besteht, ist die gesundheitliche Wirkung eher im negativen Bereich zu beziffern.

Besteht der Salat dagegen aus verschiedenen Blattsalaten und idealerweise auch noch anderen Gemüsen und das Dressing aus wenig Öl und dafür umso mehr lebenden Kulturen wie sie z.B. in unpasteurisiertem Essig, probiotischen Milchfermenten (Joghurt, Kefir, Dickmilch), Gemüsefermenten (Sauerkraut etc.) und auch Koji-Fermenten (Miso, Shio, Shoyu) vorkommen, treffen die Probiotika auf reichlich Präbiotika und fühlen sich wohl – und wir uns auch.

Die Kräuter bringen dann zusätzlich noch Bitterstoffe, Gerbstoffe, Vitamine und Mineralstoffe mit. Es eignen sich einige Wildkräuter, aber zum Ausprobieren sind Löwenzahn, Gänseblümchen, Gundermann, Knoblauchrauke/Bärlauch und Sauerampfer eine gute Wahl.

Wildkräuter-Dressing

Zutaten

10 Löwenzahn-Blätter
5 Gundermann-Triebe (Blüten und Blätter)
5 Sauerampfer-Blätter
5 Knoblauchrauke-Blätter (alternativ Bärlauch)

50 ml Apfelessig, naturtrüb
1-2 EL Ahornsirup (oder anderes Süßungsmittel)
50 ml Olivenöl, kaltgepresst
1 TL Misopaste
1 EL Nussmus (z.B. Sesam- oder Mandelmus)
150 ml Kefir oder Joghurt, unpasteurisiert
1 TL Senf
2-3 EL Lake von einem fertigen Ferment (oder Brottrunk)
Schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen

1 Hand voll Gänseblümchen-Blüten

Zubereitung

Die Wildkräuter waschen und grob zerkleinern. Alle Zutaten für das Dressing (außer den Gänseblümchen) in einen Pürierbecher geben. Alles mit dem Pürierstab (oder einem anderen geeigneten Gerät) zu einer homogenen, cremigen Flüssigkeit verarbeiten.

Fermente wie Miso und die Lake von fermentiertem Gemüse sind salzig, es ist deshalb in der Regel keine weitere Zugabe von Salz notwendig. Wenn beides nicht zur Hand sein sollte, stattdessen etwas Wasser und Salz dazugeben.

Das Nussmus ersetzt einen Teil des Öls und sorgt dafür, dass das Dressing eine leicht cremige Konsistenz erhält.

Alle Angaben sind Richtwerte und können dem eigenen Geschmack entsprechend angepasst werden. Für die ersten Versuche kann insbesondere die Menge an Wildkräutern erst einmal reduziert werden.

Das Dressing kann 1-2 Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. Es passt sowohl zu einem einfachen Blattsalat als auch zu einer bunten Salat-Bowl. Das Dressing enthält 5 Wildpflanzen und das Nussmus, also 6 verschiedene essbare Pflanzen, die gezählt werden können.

Nach dem Motto „Eat the Rainbow“ liefert eine Salat-Bowl mit diversen Zutaten natürlich noch deutlich mehr Nährstoffe und Präbiotika als Blattsalat. Der Fantasie sind hierbei keine Grenzen gesetzt.

Wichtiger Hinweis: Wildpflanzen und andere Pflanzen dürfen nur als Lebensmittel verwendet werden, wenn sie 100%ig sicher bestimmt werden können! Für die sichere Erkennung unbedingt zuverlässige Bestimmungsbücher zu Rate ziehen und an Wildpflanzen-Führungen und -Schulungen teilnehmen. Die Verwechslung mit giftigen Doppelgängern muss ausgeschlossen werden können!

Auch für die äußerliche Anwendung von Wildpflanzen ist eine absolut sichere Bestimmung Voraussetzung. Selbst für Dekorationszwecke, insbesondere für Tischdekoration sollten nur ungiftige Wildpflanzen verwendet werden.

Außerdem unbedingt die Vorschriften zum Naturschutz beachten und nur nachhaltig sammeln! Unter Schutz stehende Wildpflanzen dürfen nicht gesammelt werden!


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Avatar von Unbekannt

Autor: Maison Rieck Manufaktur

Kräuterpädagogin, Fermentista, leidenschaftliche Köchin, Naturmaterial-Künstlerin, Fränkin