Wie lebten unsere Vorfahren? Wovon haben Sie sich ernährt, womit gekleidet, wie haben Sie im Alltag gelebt und überlebt? Das sind Fragen, die auch für uns moderne Menschen heute spannend sind und sogar wieder an Bedeutung gewinnen. Nicht zuletzt, weil man auch für die Zukunft vieles lernen kann, wenn man die Vergangenheit kennt und die Gegenwart besser versteht.
Es ist allerdings – trotz vieler Wissenschaften, die sich damit beschäftigen – sehr schwierig, sich aus unserer heutigen Zeit auch nur vage vorstellen zu können, wie das Leben früher gewesen sein könnte. Eine sehr wertvolle Erfahrung ist es deshalb, sich mit dem Alltag, den die Menschen früher – fernab von Burgfräulein- und Ritter-Romantik – zu bewältigen hatten, auseinander zu setzen. Eine Möglichkeit dazu ist die vorübergehende Reise in die Vergangenheit – also z.B. Mittelalter-Märkte nicht nur als Besucher zu erleben, sondern „auf der anderen Seite“ als Darsteller. Will man Kleidung, Essen und Mobiliar auch nur ansatzweise authentisch herstellen, merkt man sehr schnell, welche Herausforderungen sich dabei dort heute stellen – und natürlich erst Recht den Menschen früher gestellt haben.

Welche Rohstoffe waren regional und saisonal verfügbar? Wie konnte man sie ohne die Möglichkeiten, die erst die Industrialisierung mit sich brachte, be- und verarbeiten? Wofür benötigte man Menschen mit besonderen handwerklichen Fähigkeiten und welche Handwerke musste man im eigenen Haushalt, in der eigenen Großfamilie beherrschen? Im frühen Mittelalter waren das vor allem praktische Kenntnisse zum:
- Spinnen, Weben, Filzen, Färben, Nähen
- Körbe flechten, Holz bearbeiten
Außerdem natürlich das Wissen und Geschick zum
- Anbauen, sammeln, zubereiten und haltbar machen von Nahrungsmitteln
- Zubereiten und Anwenden von Volksheilmitteln.
Für mich schließt sich hierbei der Kreis zwischen dem Bewahren des Wissens um die existentielle Bedeutung und den vielfachen Nutzen, den unsere heimischen Wildpflanzen bis vor nicht allzu langer Zeit für Generationen unserer Vorfahren hatten – und der Wertschätzung, der wir Ihnen heute in unserer modernen, der Natur sehr stark entfremdeten Zeit, wieder entgegenbringen können. Heute sind Wildkräuter- und Wildpflanzen-Gerichte nicht mehr das Essen und die Apotheke der armen Leute, sondern vor allem in der gehobenen Gastronomie oder in Bioläden als Superfood anzutreffen. Handarbeiten dienen in der Regel dem Freizeitvergnügen, das Handwerk ist zum Teil vom Aussterben bedroht. All dies war für die Menschen früher (über)lebens-notwendig und ich glaube, dass es das auch oder vor allem in Zeiten der Digitalisierung immer noch ist. Es ist wichtig, Dinge mit allen Sinnen be-greifen zu können, sich von den teilweise sehr fragwürdigen Methoden undurchsichtiger globalisierter Industrien unabhängiger zu machen und Wissen nicht nur per Google abrufen zu können. Das ist möglich, wenn man seine Wurzeln nicht aus den Augen verliert. Deshalb also: Zurück zu den Wurzeln!
Erlebte Geschichte ist eine von vielen Möglichkeiten, sich auf die Wurzeln zu besinnen.
Auf diesem Blog findet sich inzwischen eine Sammlung von Rezepten und Anleitungen, die die alten Kochkünste und handwerklichen Fähigkeiten am Leben erhalten.
Unter den Stichworten „Lagerküche“ gibt es Rezepte aus regionalen/heimischen und saisonalen Zutaten – Getreide, Gemüse, Wildkräuter und -früchte (befindet sich aktuell noch im Aufbau, wird also kontinuierlich weiter ergänzt).
Unter dem Stichwort „Lagerausstattung“ sind Anleitungen für selbst hergestellte Alltagsgegenstände, wie zum Beispiel Körbe, Töpfe, Schnüre, Geschirr, zusammengefasst (befindet sich aktuell noch im Aufbau, wird also kontinuierlich weiter ergänzt).

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